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Der beste Fondsmanager: Exchange Traded Fund

Während sich diese These der effizienten Kapitalmärkte in den Wirtschaftswissenschaften fest etabliert hat, herrscht in der Praxis längst keine Einigkeit über deren Gültigkeit.

Einerseits existieren Studien, die zeigen, dass aktiv gemanagte Fonds ihre Benchmark schlagen können, allerdings meist nicht langfristig. Und zudem: Der Gewinner von gestern muss nicht der von morgen sein. Über einen Zeitraum von zehn oder mehr Jahren schaffen es rund 90 Prozent der aktiven Fondsmanager nicht, ihre Vergleichsindizes zu schlagen. Jüngst hat e-fundresearch.com in einer Studie herausgefunden, dass die 4.703 von ihnen untersuchten Fonds in den vergangenen fünf Jahren ihre Benchmark jährlich im Schnitt um 0,65 Prozent verfehlten.

Diese Gefahr besteht bei einem passiven Investment wie einem ETF nicht. Bereits zu Beginn des Anlageprozesses steht fest, dass man nahezu exakt die jeweilige Indexrendite erzielen wird. Nicht mehr – aber eben auch nicht weniger. Auf der anderen Seite gab und wird es, wie bereits erwähnt, immer einzelne Fonds geben, die über Jahre hinweg eine überlegene Performance aufweisen. Doch das Problem liegt auf der Hand: Diese Fonds sind im Voraus nicht leicht zu finden und zudem ist selbst eine jahrelange Outperformance keine Garantie für eine überdurchschnittliche Wertentwicklung in der Zukunft.

Man könnte auch sagen: Ausnahmen bestätigen nur die Regel.

Dennoch tun sich viele Marktteilnehmer schwer, die Vorstellungen von einer besseren als der Marktrendite aufzugeben. Denn die Wahl eines Index-Produktes ist schließlich gleichbedeutend mit dem Eingeständnis, dass man auf lange Sicht nicht besser als der Durchschnitt ist. Viele institutionelle Investoren verfolgen deshalb eine zweigleisige Strategie. Handelt es sich um hochkapitalisierte und sehr liquide Anlagesegmente, wird ein passives Investment favorisiert. Bei exotischen Märkten oder Small und Mid Cap hingegen wird tendenziell auf aktive Investmentstrategien gesetzt.

Hintergrund ist die Tatsache, dass solche Nischen-Märkte weniger intensiv analysiert werden und deshalb tendenziell ineffizienter sein sollten.

Dabei gilt die Regel: Je ineffizienter ein Markt ist, desto höher sind die Chancen, durch aktives Management Outperformance zu erzielen.

ETFs verbinden die Vorteile von Indexfonds und Aktien in einem Produkt und ersparen weitgehend deren Nachteile. ETF steht für „Exchange Traded Fund“, also: „Fonds, der an der Börse gehandelt wird“. Im Unterschied zu den meisten anderen Aktien- und Rentenfonds orientieren sich bei der Auswahl und Gewichtung der Titel nicht an Markteinschätzungen der Fondsmanager, sondern bilden Indizes, wie etwa den DAX oder DJ EURO STOXX 50, nach. Indizes werden von einer Reihe von Anbietern berechnet. Ein Index spiegelt die Entwicklung eines bestimmten Teilmarktes des weltweiten Finanzgeschehens wider, indem er einzelne Wertpapiere auswählt und bestimmt, wie diese zueinander gewichtet werden. Beispielsweise gilt der DJ EURO STOXX 50 als Richtschnur für die Entwicklung des europäischen Aktienmarktes. Der ETF auf den DJ EURO STOXX 50 enthält alle 50 Titel in der Zusammensetzung, die der europäische Standardindex vorgibt.

Durch den Handel eines einzigen ETFs lassen sich so Positionen in ausgewählten Märkten und Anlageklassen auf- oder abbauen. Dabei verläuft die Transaktion für den Investor so einfach und unkompliziert wie der Handel einer einzigen Aktie.