Pfandbriefe und Kommunalobligationen
Das sind verzinsliche Wertpapiere, die Hypothekenbanken, Pfandbriefanstalten und Landesbanken herausgeben. Mit dem geliehenen Geld der werden Hypothekenkredite an Hausbauer und Kredite an Städte und Gemeinden vergeben. Die Sicherheit der Anlage ist damit sehr hoch, denn die Immobilien oder das Steueraufkommen dienen als Sicherheit.
Pfandbriefe und Kommunalobligationen haben einen Nennwert und einen Kurswert.
Nennwert: Der Preis, den man am Ende der Laufzeit zurückerhält.
Kurswert: Der Preis, den man an der Börse beim Kauf zahlen muß oder beim Verkauf erhält.
Der Kurswert an der Börse schwankt aufgrund von Angebot und Nachfrage und aufgrund von Änderungen am Kapitalmarkt, insbesondere der Zins-Entwicklung.
Mindestanlage
Verschieden, je nach Anbieter
Einheiten
Vielfache der Mindestanlagesumme (also keine "krummen Beträge)
Zinsen
Fest für die gesamte Laufzeit
Verfügbarkeit
Die Wertpapiere können börsentäglich über Banken und Sparkassen gekauft oder verkauft werden. Beim Verkauf an der Börse
- besteht die Chance, zusätzlich zu den Zinsen einen Kursgewinn zu erzielen,
- besteht das Risiko, einen Kursverlust hinnehmen zu müssen.
Behält man die Wertpapiere bis zum Ende der Laufzeit, besteht kein Risiko. Man erhält den vollen Nennwert zurück.
Sparprogramm
Möglich. Per Dauerauftrag.
Kaufstellen
Hypothekenbanken, Pfandbriefanstalten, jede Bank und Sparkasse (Gebühren vergleichen!)
Kosten
Pfandbriefe, die noch vor der Börsenenführung beim Emittenten gekauft werden, sind gebührendrei. Für Pfandbriefe, die bereits an der Börse gehandelt werden, werden An- und Verkaufsspesen berechnet.
Verwaltung
Für die Verwaltung wird in der Regel ein Depot bei einer Bank oder Sparkasse oder bei der ausgebenden Hypothekenbank eröffnet (sofern nicht bereits ein Depot besteht). Die ausgebende Hypothekenbank berechnet dabei oft geringere Gebühren als die "normalen" Banken und Sparkassen. Manchmal wird auch ein kostenfreies Depot angeboten.
Ansonsten richtet sich die Höhe der Gebühren üblicherweise nach der Höhe des Wertes.
Mindestspesen
Für "kleinere" Depots werden zur Kostendeckung Mindestspesen verlangt, wobei die Anlage dann meist keine lohnenswerte Rendite mehr abwirft.
Besteuerung der Kapital-Erträge (Zinsen) und Kursgewinne
Die Zinsen und Kursgewinne stellen Einkommen dar und unterliegen demnach nach Ausnutzung der Freibeträge ab 2009 der Abgeltungssteuer.
Zinsabschlag
Wird ein Freistellungsauftrag erteilt, entfällt bis zur Höhe des Freibetrages 801/1602 EURO pro Person die Abgeltungssteuer.
Rendite
Sie ist in der Vergangenheit mit die höchste unter allen verzinslichen Wertpapierarten gewesen.
Sie liegt zum Beispiel im Durchschnitt etwa 0,3 bis 0,5% höher als bei - nicht börsengehandelten Bundesschatzbriefen.
Pfandbrief-Rendite contra Rentenfonds-Rendite
Eine Computer-Berechnung des verantwortlichen Redakteurs des Verbraucherschutz-Magazins für eine Fernsehsendung 1996 ergab:
Bei einer Laufzeit von 14 Jahren (1982 bis 1996) und einer regelmäßigen monatlichen Anlage hatten die Pfandbriefe die höhere Rendite. Sie lag um etwa 0,3% besser als der beste Rentenfonds (Allianz Rentenfonds). Noch höher war der Unterschied zu den übrigen Fonds.
Man kann sagen, daß die Rendite bei Rentenfonds etwa um den Teil schlechter ist, den die Gebühren ausmachen.
Vor allem die 2% bis 3% Gebühr, die direkt beim Kauf fällig wird (Ausgabeaufschlag), drückt die Rendite. Bei 10.000 EURO Anlagesumme werden ja nicht diese 10.000 EURO, sondern nur etwa 9.700 EURO angelegt. Pfandbriefe dagegen, die man direkt bei der Emission (Ausgabe) kauft, sind beim Ersterwerb gebührenfrei.
Pfandbriefe eignen sich wegen ihrer Sicherheit und vergleichsweise guten Rendite zum Aufbau von Vermögen.