Garantiefonds - Gut gewählt?
Garantiefonds sind begehrt, sie versprechen Kapitalerhalt. Für diese Sicherheit zahlen Anleger aber einen hohen Preis. Dabei gibt es Alternativen. Deutsche Investoren galten ohnehin schon immer als sehr vorsichtig. Im Gegensatz etwa zu angelsächsischen Anlegern zählen statt Aktien kapitalgarantierte Produkte zu den bevorzugten Kapitalanlagen. Dieses Verhalten hat sich seit Ausbruch der Finanzkrise weiter verschärft. So sind Produkte mit Garantieversprechen endgültig zu den Favoriten vieler Anleger in Deutschland geworden.
Produkte mit Garantieversprechen sind bei bei 90 Prozent der deutschen Bundesbürger beliebt. Die Hoffnung der Anleger: Garantiefonds sollen die Renditechancen des Aktienmarkts mit einem Geld-zurück-Versprechen kombinieren.
Beim Vergleich von Garantiefonds mit Ergebnissen "normaler" Aktienfonds wird allerdings schnell klar, dass der Anleger Kompromisse machen muss. Viel Sicherheit kostet viel Performance. Die Fonds gibt es mittlerweile in den unterschiedlichsten Varianten: sowohl, was die Garantieversprechen betrifft, als auch die Anlagestrategien. Die Grundregeln gelten nach wie vor. Entsprechend schwierig gestalten sich Performancevergleiche, zumal der Einstieg während der Laufzeit ohnehin nur bei wenigen Produkten möglich ist. Garantiefonds setzen die Grundregeln der Geldanlage also nicht außer Kraft: Je geringer das Risiko, desto niedriger die möglichen Gewinne. In Zeiten stark steigender Kurse erweisen sich die Vollkaskoprodukte als lahme Enten.
Meist sind die Garantieprodukte nach folgendem Prinzip konstruiert: 80 bis 90 Prozent des Geldes werden festverzinslich angelegt, so ist es möglich, mit Zins und Zinseszins bis zum Laufzeitende die versprochene Mindestrückzahlung anzusparen. Die restlichen 10 bis 20 Prozent wandern in Optionen, die bei steigenden Aktienkursen den Fondspreis nach oben ziehen, bei fallenden Kursen hingegen wertlos werden.
Weil Garantiefonds starre Produkte sind, haben Anleger keine Chance, sie vor Ablauf der Laufzeit zu einem vernünftigen Preis zu veräußern. Ein weiterer Nachteil sind die Kosten: Sämtliche Kosten müssen bei Garantiefonds am Anfang gezahlt werden. Das schmälert natürlich die Rendite."
Wertsicherungsfonds vermeiden Verluste
Besser sind Wertsicherungsstrategien, mit denen Investoren ebenfalls Verluste vermeiden, aber gleichzeitig an Kursgewinnen partizipieren können. Der Anleger hat zwar ein Restrisiko, weil es keine Garantie auf Kapitalerhalt gibt. Dafür sind die Chancen deutlich höher.Wertsicherungskonzepte werden daher bei guter Beratung an Bedeutung gewinnen. Beispiel: Helaba-Trust hat mit dem HI-HT Protect Strategie 90 einen solchen Wertsicherungsfonds aufgelegt. Der Fonds strebt eine Wertuntergrenze von mindestens 90 Prozent des höchsten erreichten Rücknahmepreises an. Diese ist jedoch nicht garantiert. Ein Verlust von mehr als zehn Prozent ist möglich. Diese Wertuntergrenze soll das eingesetzte Kapital schützen und bereits erzielte Gewinne erhalten, so dass der Fonds sich auch als Basisinvestment für aktienaffine Anleger eignet.
Noch einen Schritt weiter geht z.B. der Monega Balance Strategy III, der die Wertuntergrenze nach oben anpasst, wenn der Portfoliowert einen neuen Höchststand erreicht.Das Risiko für Investoren wird somit überschaubar.Wertsicherungsfonds mit einer nach oben dynamischen Wertuntergrenze können in der Regel flexibler auf Marktgegebenheiten reagieren und Kurschancen damit besser nutzen.
Die Unterschiede sind groß
Wertsicherungsfonds werden häufig mit Garantiefonds gleichgesetzt, obwohl es große Unterschiede gibt. Während Garantiefonds in der Regel mit einer festen Laufzeit ausgestattet sind, sind Wertsicherungsfonds nicht an Laufzeiten gebunden. Sie können also ohne Nachteile täglich gekauft oder verkauft werden.
Der Anleger sollte sich von dem Namen der Produkte nicht täuschen lassen. Interessenten sollten zunächst die realistischerweise zu erwartende Rendite mit der anderer risikoarmer Finanzprodukte vergleichen. Darüber hinaus sollte sich der Anleger darüber im Klaren sein, dass die Kapitalgarantie meist erst zum Ende der Laufzeit greift und ein vorzeitiger Verkauf eventuelle Verluste mit sich bringen kann. Letztendlich gilt es zwischen dem Sicherheitsbedürfnis und den Renditeerwartungen abzuwägen. Wertsicherungsfonds sind Garantiefonds vorzuziehen.
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